Meine Wiener Therapeutin hat mich gefragt, wo eigentlich steht, wer der Autor der Texte der Internetseite „www.Medien-Gesellschaft“ ist.
 Nun, das spielt eigentlich keine Rolle.
Aber wenn es Sie doch interessiert:
Da ist er.
Und was motiviert den Autor?
Nach 30 Jahren engagierter journalistischer Praxis für die „taz“ in Berlin, Bremen und kurz (1990) auch in der „Hauptstadt der DDR“ haben Lehraufträge an der Bremer Universität mir die Chance gegeben (und mich gezwungen), meine praktische Beschäftigung mit Medien und Medienwirkungen zu verbinden mit meiner alten Leidenschaft aus Studienzeiten - der Geschichte. Wobei ich Geschichte immer als Sozialgeschichte verstanden habe und die Anthropologie als einen Teil davon.
Was machen Medien mit den Menschen, das ist mein roter Faden. Die „Erfindung“ der Sprache als Kommunikationsmittel von Primaten steht am Anfang der Menschwerdung und ist insofern die erste „Medien-Revolution“, sie prägte menschliche Gemeinschaften. Die Erfindung der Schrift und die des Buchdrucks markieren die großen Etappen. Die aktuelle Revolutionierung der Kommunikation durch digitale Medien lässt keinen Bereich der Gesellschaft so, wie er vorher war - von der Liebe bis zur politischen Kultur.
Zu diesem Themenfeld „Geschichte und Theorie der Medien“ ist im Laufe der Jahre eine umfangreiche Sammlung von Texten zustande gekommen. Manchmal sagen meine Studenten dazu „Blog“, das trifft es aber nicht ganz, denn es geht mir nicht darum, zu dokumentieren, was ich 2002 oder 2017 aufgeschrieben habe. Ich überarbeite meine Texte immer wieder, sie sollen den aktuellen Stand meiner Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema dokumentieren - und in diesem Sinne bin ich auch dankbar für Anregungen und kritische Hinweise. Manchmal gebe ich einfach wieder, was Experten Überzeugendes geschrieben haben, manchmal kombiniere ich Argumente und Kontexte in eigener und eigenwilliger Weise.
Die Geschichte der Medien kommt - vergleichbar vielleicht mit der Geschichte des Klimawandels - in historischen Betrachtungen oft zu kurz, das ist die Lücke, die ich zu füllen versuche.
Die Form der Veröffentlichung - auf der Internetseite oder zwischen Buchdeckeln - bedeutet dabei einen großen Ansporn, an den Formulierungen zu arbeiten und Wissenslücken zu füllen. Als „Wissen” bezeichnet man bekanntlich die Irrtümer, die noch nicht korrigiert wurden. Ich bin natürlich nicht Fachmann in dem umfangreichen Spektrum von Fragestellungen, die mich beschäftigen, sondern trage als Journalist in möglichst leicht lesbarer Form zusammen, was ich „gefunden“ habe. Die Rolle als Journalist erlaubt es mir auch, fachspezifische Grenzen und Jargons hemdsärmelig zu ignorieren. Für wissenschaftliche Themen klingt der journalistische Stil vielleicht ‚unorthodox’. Die Texte geben nicht vor, der der Weisheit letzter Schluss zu sein, sie können umso mehr Quelle der Inspiration sein - für bessere Argumente und plausiblere Überzeugungen. Die Texte sollen Interesse wecken und anregen, auch einmal „quer“ zu denken. Für kritische Hinweise bin ich immer dankbar. (klaus (at) wolschner.de)
Klaus Wolschner
Für die Freunde der papiernen Lektüre gibt es verschiedene Texte auch in Buch-Form
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