Klaus Wolschner                    Texte zur Geschichte und Theorie von Medien & Gesellschaft

Über den Autor

www.medien-gesellschaft.de


III
Medien
-Theorie

Wie wir wahrnehmen,
was wir sehen”

2 AS Cover

ISBN 978-3-7418-5475-0
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Über die Mediengeschichte der Schriftkultur und ihre
Bedeutung für die
menschliche
Wirklichkeits-Konstruktion
im  Jahrhundert des Auges

2 VR Titel

ISBN 978-3-7375-8922-2
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Über religiöse Körpergefühle und die kommunikative Kraft
der großen Götter von Christentum, Islam und Moderne

2 GG Titel

ISBN 978-3-746756-36-3
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POP 55

Über traditionelle
Herrschafts-Kommunikation
und neue Formen der
Medien-Demokratie:
Wenn der Pöbel
online kommt
ISBN: 978-3-752948-72-1
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Vorsicht Kinder - Bildschirme
können Gift sein für Kinderköpfe

 6-2011

Kognitionspsychologische und neurobiologische Einsichten
zur frühkindlichen Persönlichkeitsformung
und zum frühkindlichen Lernen

In der modernen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts scheint es keinen gesellschaftlichen Bereich mehr zu geben, in den nicht die elektronischen Medien zu selbstverständlichen Hilfsmitteln des alltäglichen Lebens geworden sind. Der Schein trügt – ein fundamentaler Bereich ist ausgenommen. Es gibt einen Konsens darüber, dass in der frühkindlichen Entwicklung die Elektronik eher schädlich ist.

Offensichtlich hat die Adaption des Menschen an elektronische „Prothesen“ doch ihre Grenzen. Der Grund scheint schlicht: Der Mensch ist ein zutiefst emotionales Wesen, bewusst und unbewusst gesteuert von Emotionen, aber elektrische Medien sind unempfindlich gegen Emotionen und emotionslos.

Insbesondere die frühkindliche Entwicklung der emotionalen Persönlichkeit beruht auf zwischenmenschlichen Bindungserfahrungen, die auch für die Entfaltung der Lernkapazität des Gehirns (Neugier, Emotionskontrolle, Durchhaltevermögen) entscheidend sind. Elektrische Medien als Ersatz für menschliche Bindungen sind Gift für die frühkindliche Phase der Persönlichkeitsbildung.  Natürlich kann Fernsehen für Heranwachsende von einem bestimmten Alter an lernanregend sein und sowohl den Wissensschatz wie die Neugier der Kinder fördern. Dies setzt allerdings zumindest im Grundschulalter voraus, dass Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder begleiten.

Ein 15-jähriger Jugendlicher hat 5.840 Stunden (365 x 16 Stunden täglich) zur Verfügung, rechnet Manfred Spitzer vor, davon verbringt er etwa 1.000 Stunden in der Schule. Jeder zweite 15-Jährige verbringt 1.200 Stunden und mehr vor Fernseher oder Computer-Bildschirm. Die Frage ist, wie sehr das Weltbild der Vielseher vom Fernsehen geprägt ist und wie viel an wesentlichen und die Persönlichkeit prägenden sozialen Bindungserfahrungen den Vielsehern von Jugend auf versagt bleiben. In vielen empirischen Studien wurde der Zusammenhang von Fernsehkonsum und schlechteren Leistungen in der Schule nachgewiesen.

Wie eine moderne Sozialisation aussehen muss, die Menschen angemessen auf die Lebensbedingungen in der Medien-Gesellschaft vorbereitet, das ist eine offene und umstrittene Frage.

1. Frühpädagogik - wie Kinder lernen

2. Frühkindliche Erziehung und Persönlichkeitsbildung

3 Vorsicht Bildschirm - Kinder brauchen medienfreie Zonen

4 Gute Schule - was Schule gut machen könnte