Klaus Wolschner               Texte zur Geschichte und Theorie von Medien & Gesellschaft

www.medien-gesellschaft.de


zu den Abschnitten

I
Medien-
Geschichte

Wie wir wahrnehmen,
was wir sehen

2 AS Cover

ISBN 978-3-7418-5475-0
im Buchhandel oder
beim Autor 
 klaus(at)wolschner.de

2 VR Titel

Über die Mediengeschichte der Schriftkultur und ihre Bedeutung für die
menschliche
Wirklichkeits-Konstruktion im  Jahrhundert des Auges

ISBN 978-3-7375-8922-2
im Buchhandel
oder beim Autor 
 klaus(at)wolschner.de

POP 55

Über traditionelle Herrschafts-Kommunikation
und neue Formen der Medien-Demokratie:
Wenn der Pöbel
online kommt
ISBN: 978-3-752948-72-1
Über den Buchhandel oder direkt beim Autor 
klaus(at)wolschner.de

2 GG Titel

Über religiöse Körpergefühle und die kommunikative Kraft
der großen Götter von Christentum, Islam und Moderne
ISBN 978-3-746756-36-3
im Buchhandel oder beim Autor
  klaus(at)wolschner.de

 

Mediengeschichte im 19. Jahrhundert
 
- Überblick -

Vier Jahrhunderte nach Gutenberg wurden periodisch hergestellte Druckmedien zu einer Kraft, die das Alltagsleben von mehr als winzigen Bildungsschichten erreichte.

Die Druckereien nutzten seit 1811 die Zylinderpresse. 1846 baute der Brite Augustus Applegath für die Times die erste eine Rotationsmaschine, die 12.000 Drucke pro Stunde schaffte.

Neben den parteilichen, auch finanziell abhängigen Druckwerken gab es kommerziell betriebe Zeitungen, die Marktgesetzen gehorchten.

Mit Holzschnitten hatten Druckschriften immer schon ihre Attraktivität zu steigern versucht, die erste Illustrierte - “Illustrated London News” - erschien 1842 mit 32 Holzschnitten auf 16 Seiten. Themen der Bilder waren der Afghanistankrieg, ein Zugunglück in Frankreich, eine Dampfschiffexplosion in Kanada und eine Abbildung von einem bunten Abendball im Buckingham Palace.
1838/39 hatte das das Zeitalter der Fotografie begonnen - mit der Erfindung der Daguerreotypie. Die erste preiswertere und aus der Hand bedienbare Kodak-Rollfilmkamera kam 1888 auf den Markt.

Offiziell gewährte in Deutschland als erstes das Königreich Württemberg 1884 offiziell die Pressefreiheit. Die Presse war in manchen Kolonien des British Empire freier als die in bestimmten Ländern Mittel- und Osteuropas.

Mit der Presse entstand der neue Sozialtypus des Journalisten, der zunächst (1789, 1848) oft aus politischem Engagement handelte. Als eigener Beruf entwickelte sich der Journalismus Ende des 19. Jahrhunderts. Als politische „Intellektuelle” wurden einzelne Journalisten einflussreich.

Zeitungen entwickelten sich zu einem Medium gesellschaftlicher Selbstbeobachtung.

In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts machte die Verbreitung von Nachrichten über  Telegraphenleitungen die Presse aktueller.  Der in Kassel geborene Julius Reuter hat 1851 in London sein Nachrichtenbüro eröffnet. Für das britische Empire waren die Überseekabel besonders wichtig, die Verkabelung wurde mit großen Visionen vorangetrieben. „Es wird eine durch die Gleichzeitigkeit der Correspondenz vermittelte Gleichzeitigkeit der Action weit verstreuter Menschenmassen möglich, die unter Umständen ganz unberechenbare Folgen haben muss, die z.B. einen von einem Willen in kritischer Lage geleiteten Staatskörper wirklich zu einem Staatskörper werden lässt.   (...) Die Städte, die Völker 'erleben' die Ereignisse gleichzeitig, gleich als ob eine Empfindung einen einheitlichen Körper durchzucke. Und wir wissen, Nachrichten erzählt man sich nicht blos, sie wirken auch auf Thun und Lassen der Menschen", so formulierte Karl Knies 1857 in seinem Buch „Der Telegraph als Verkehrsmittel”.
1851 London mit Paris verkabelt, in den 1870er Jahren waren Rio, Kapstadt, Australien, Kalkutta und Peking „verkabelt”.

1899 gelang es dem junge italienische Ingenieur Guglielmo Marconi, Meldungen zu funken - zunächst über den Ärmelkanal, 1901 sogar über den Atlantik. Dass die neue Technik ein neues Massenmedium ermöglichte, den „Rund”-Funk, wurde erst 20 Jahre später deutlich.

Texte zu diesem Themenbereich:

    Panorama und die Sehnsucht nach virtuellen Welten MG-Link
    llustrierte fremde Welt - Welt der Illustrierten MG-Link
    Massenpresse: Die Verwandlung der Welt im 19. Jahrhunder  MG-Link
    Lese- und Kino-Lust - das ästhetische Vergnügen der Massen MG-Link
    Medien-Macht - Neuordnung des Hintergrundwissens durch Volksaufklärung
       und Massenpresse  Link
    Illustrierte I: Mode als europäisches Medienereignis, das „Journal des Luxus
       und der der Moden” (1786) Link
    Illustrierte II: Die Gartenlaube (1853) MG-Link
    Fotografie - Verzauberung durch ein neues Medium   Link
    Film - Faszination der bewegenden Bilder am Ende des 19. Jahrhunderts   Link

Texte zur Typologie des Verhältnises von Medien und Macht:

    Das 18. Jahrhundert - Hören-Sagen-Öffentlichkeit in der frühen Neuzeit Link
    Das 19. Jahrhundert - Neuordnung des Hintergrundwissens 
       durch Volksaufklärung und Massenpresse    Link
    Das 20. Jahrhundert - Politik und Medien in der Fernsehgesellschaft   Link
    Das 21. Jahrhundert - Politik in der digitalen Gesellschaft   Link